Carport mit Solar nachrüsten - ist das möglich?
Kann ein Carport nachträglich mit Solar aufgerüstet werden?
Grundsätzlich steht einem Carport mit Solar nichts entgegen. Die Nachrüstung ist möglich, sofern das Carport die Anforderungen für ein Solardach erfüllt und der zusätzlichen Dachlast standhält. Eine wichtige Basis dafür, dass sich die Gewinnung von Solarenergie lohnt, ist die Ausrichtung und die Lage des Autounterstandes. Wurde dieser an einem Ort mit ganztägig Schatten errichtet, wird sich die Nachrüstung der Panels nicht lohnen. Wenn die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Hausdach aus baulichen oder lagetechnischen Gründen ausgeschlossen ist, bieten Autounterstände eine gute Chance für den Einstieg in die eigene Stromerzeugung. Die Dachfläche ist zwar begrenzt, doch in den meisten Fällen lohnt sich die nachträgliche Ausstattung mit Solarpaneele dennoch. Vor allem freistehende, in der Einfahrt befindliche Carports eignen sich gut für die Gewinnung erneuerbarer Energien. Hier ist eine Verschattung auszuschließen, sofern sich die Zufahrt zum Grundstück nicht unter Bäumen befindet. Wenn die Solaranlage kleiner als 10 m² ist, muss der potenzielle Bauherr keine Genehmigung einholen. Eine Anmeldung der Anlage beim örtlichen Stromversorger lohnt sich hingegen. Die Nachrüstung wird auch bei Doppelcarports im Regelfall genehmigt. Um nachträgliche Probleme auszuschliessen, sollte man vor dem Bauvorhaben mit den direkten Anrainern sprechen und sich auch deren Zustimmung für den Bau einholen.
Übersicht der wichtigsten Punkte:
- Stimmt die Ausrichtung des Carports, lohnt sich die Nachrüstung von Solarpanelen immer
- Wer eine eigene Wallbox für sein E-Auto besitzt, kann die Aufladung über Photovoltaik vom Carportdach kostenlos vornehmen
- Eine Baugenehmigung ist ab 10 m² Dachfläche nötig
- Ein Baustatiker sollte bei der Nachrüstung prüfen, ob sich die Carportüberdachung für eine Photovoltaikanlage eignet
- Eine Anmeldung beim Energieversorger empfiehlt sich, damit nicht genutzter Strom nicht "unnütz" erzeugt wird
- Wer seine Nachbarn informiert, beugt nachträglichem Ärger vor
- Die Nachrüstung ist eine durchaus sinnvolle Alternative zur Gewinnung von Solarenergie auf dem Hausdach
- Perspektivisch zahlt sich die eigene Stromerzeugung durch eine spürbare Ersparnis aus
Worauf muss beim Bau geachtet werden?
Bei einem kleinen Carport mit einer Dachfläche von unter 10 m² muss man in der Schweiz keine Baugenehmigung bei der Behörde einholen. Hat man ein Doppelcarport oder möchte die Anlage über den Autounterstand hinaus ausweiten, ist ein Bauantrag nötig. Bezüglich der baustatischen Anforderungen ist ein Solateur oder ein mit Solaranlagen erfahrener Architekt der richtige Ansprechpartner. Nicht alle Carportüberdachungen eignen sich für die Montage einer Photovoltaikanlage. Bei älteren Holzcarports oder Modellen aus Kunststoff kann es ratsam sein, sich für eine neues Carport mit Solar zu entscheiden und auf eine Nachrüstung zu verzichten. Hat man stabil und verhältnismässig neu gebaut, ist die Nachrüstung in den meisten Fällen ohne Probleme möglich. Hier benötigt man nur die (falls erforderlich) Genehmigung und am besten das Einverständnis seiner direkten Anrainer. Denn bei Solaranlagen sollte bedacht werden, dass die Paneele den Nachbarn beispielsweise auf der Terrasse blenden kann. Fernab aller rechtlichen und baulichen Aspekte spielt die Sonne natürlich eine essenzielle Rolle. Steht der Autounterstand einen Grossteil des Tages im Schatten oder wurde er unter Bäumen errichtet, bringt Solarpanele keinen Effekt. Denn wenn die Sonne nicht direkt auf das Carport auftritt, lässt sich keine Solarenergie gewinnen und den Ausgaben für die Anlage steht kein wirklich effektiver Nutzen gegenüber.